Klima- und Artenschutz
Einer der größten Wälder Norddeutschlands, der Solling, prägt unsere Stadt. Dass er in den vergangenen Jahren Schaden genommen hat, ist ein Zeichen für den Klimawandel. Die uns umgebende Natur mit Pflanzen und Tieren sind ein großer Schatz und lebenswichtig für uns Menschen. Dass die Artenvielfalt abnimmt, dürfen wir nicht hinnehmen.
Schon seit langem sind wir in Uslar gegen diese Entwicklungen aktiv. Ein frühes Projekt war dabei der Erlebniswald Schönhagen, ein Beitrag zur Expo 2000, den wir finanziell dauerhaft absichern konnten. Auch der Bauerngarten in Uslar ist eine dauerhafter Aktion, die im Rahmen eines europäischen Förderprogramms möglich wurde. Hier wie dort sind Menschen ehrenamtlich im Einsatz – zwei Beispiele von vielen für vorbildliches Engagement. Wir alle gemeinsam - Staat und Stadt, die Wirtschaft sowie jede und jeder einzelne von uns - sind gefragt, damit wir in Uslar unseren Beitrag leisten, um die Schöpfung zu bewahren.
Das Klimaschutzkonzept der Stadt ist erarbeitet – gefördert vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Das Konzept weist mit vielen Vorschlägen den Weg. Der Einstieg ist bereits erfolgt, von der Einrichtung von E-Tankstellen über die Förderung des ÖPNV bis hin zum Sonnendächer-Programm. Diese Anstrengungen wollen wir verstärken. Dazu ist bei der Stadtverwaltung ein Klimaschutzmanagement installiert.
Uslar ist Modellprojekt-Stadt für Artenvielfalt und hat bereits mit Aktivitäten zum Erhalt der Biodiversität begonnen. Zusammen mit Kooperationspartnern geht es dabei um die Einzelprojekte „Modellregion Artenvielfalt“, „Streuobstwiesen“, „Bauerngarten“, „Blühstreifen statt Grünstreifen“, „Bienenhighways an Radwegen“ und „lebendige Friedhöfe“. Unter diesen sechs Überschriften sind eine Reihe von Maßnahmen vorgesehen. Gerade auch die Kooperation mit der Landwirtschaft ist hierbei beispielgebend.
Mehr Grün und intelligenterer Umgang mit Wasser um anderen Ressourcen sind die Schlüssel zur Vorbeugung gegen die Auswirkungen langer Hitzewellen oder von Starkregen. Mehr Grün, auch auf Dächern und an Fassaden, offene Fließgewässer sowie standortgerechte Bäume können in Ortskernen und Gewerbegebieten das Kleinklima kühlen und die Aufenthaltsqualität in Stadt und Dörfern verbessern. Mehr unversiegelte Flächen können mehr Wasser aufnehmen. Die Stadt kann durch Wettbewerbe und Förderungen Impulse geben und über den Abwasserbetrieb Weichenstellungen vornehmen. Wir setzen dabei auf den engen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Betrieben sowie der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft.
Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, müssen mehr Erneuerbaren Energien zum Einsatz kommöglich men. Die Stadtwerke als örtlicher Energieversorger können bei der Umstellung ebenso mitwirken wie Bürgerenergiegenossenschaften. Bei der kommunalen Wärmeplanung ist zu prüfen, inwieweit Fernwärme eine Rolle spielen kann.
Titelfoto: © Christine Lang