CDU reinigt die Stolpersteine
Zum Internationalen Tag gegen Rassismus (21. März) hat die CDU Uslar die 13 Stolpersteine in der Stadt gereinigt. Die kleinen, ursprünglich golden glänzenden Gedenksteine erinnern an die in der Nazi-Zeit verfolgten Uslarer Jüdinnen und Juden. Sie liegen jeweils am Boden vor Häusern, in denen sie lebten, und nennen die Namen, Lebensdaten und Schicksal.
Mit Bürste, Lappen, speziellem Reinigungsmittel und Wassereimern ging die kleine Putzkolonne ans Werk, bestehend aus Initiatorin Andrea Sielhorst, Mitgliederbeauftragtem Christian Kaiser und dem Vorsitzenden Stephan Kaiser. Manche Steine waren kaum noch sichtbar. Auch die Gedenktafel für den ehemaligen Gebetsraum blieb nicht unberücksichtigt.
Auf die Idee zu der Aktion war Andrea Sielhorst bei der Demonstration für die Demokratie am 27. Januar und beim anschließenden Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gekommen.
Wohin Rassismus führen kann, hat der Nazi-Terror gezeigt: Der Staat entrechtete und ermordete Millionen Kinder, Männer und Frauen. Das Gegenmodell dazu ist die Bundesrepublik Deutschland: In unserer Demokratie ist die Würde jedes einzelnen Menschen unantastbar. Und "sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt". (Grundgesetz Art. 1).
De Stolpersteine sind ein Stück Erinnerungskultur, die wir pflegen müssen. Auf ihnen hat sich im Laufe der Zeit eine hartnäckige Patina gebildet. es wird wohl noch einiger Reinigungsaktionen bedürfen, bis sie wieder richtig glänzen und mehr ins Auge fallen.
Hier erinnern Stolpersteine an Jüdinnen und Juden:
Lange Straße 3: Hugo Hammerschlag, Flucht in den Tod
Lange Straße 17: Jenni Peters, ermordet in Auschwitz
Lange Straße 22: Dr. Albert Kahlberg: Buchenwald überlebt, Hans Kahlberg, Auschwitz überlebt
Lange Straße 24: Gertrud Birnbaum, versteckt in Uslar überlebt
Lange Straße 32: Berthold Freudenthal, ermordet in Riga, Walter Freudenthal, ermordet in Auschwitz, Willi Freudenthal, ermordet in Riga
Mauerstraße 1: Sally Hohenberg, Flucht in den Tod
Neustädter Platz 2: Else Katz, Flucht in den Tod
Braustraße 12: Hugo Winkler, Misshandlung durch SA überlebt
Bürgermeister-Schönitz-Straße: Robert Thiel, Zwangsarbeit überlebt
Goethestraße 16: Otto Kreikemeier, KZ Moringen überlebt.