Zur 25-Jahr-Feier der Städtepartnerschaft zwischen Uslar und Schlochau/Człuchow zusammen mit dem Heimatkreis Schlochau dominierten am 28. September die polnischen Farben im Uslarer Rathaussaal. 

Die Delegation aus Człuchow mit Bürgermeistern und Uslars Schlochau-Beauftragten.

Bürgermeister Torsten Bauer erinnerte daran, dass die Unterschriften 1999 aufgrund der damaligen Sanierung nicht im Rathaus getätigt wurden, sondern in der früheren Jugendherberge. Das damals erhoffte ganz breite gesellschaftliche und wirtschaftliche Beziehungsgeflecht sei ein frommer Wunsch geblieben, aber im Bereich Jugend und Kultur habe es seither viele Projekte gegeben. Nun nach Corona sollten wieder Fahrten aufgenommen werden. Er hob zudem hervor, dass die Stadt das Archiv des Heimatkreises - hervorgegangen aus der früheren deutschen Bevölkerung - aufgenommen und im Museum die Schlochauer Heimatstube eingerichtet hat. 

Ganz auf die Jugend bauen will auch Człuchows Bürgermeister Ryszard Szybajło. Er lud die Uslarer in die polnische Stadt 113 Kiometer südwestlich von Danzig ein, insbesondere zum Stadtjubiläum vom 13. bis 15. Juni 2025. "Ihr seid immer gern bei uns gesehen", sagte der Bürgermeister und unterstrich die Attraktivität seiner Heimatstadt mit zwei Kurzfilmen. Nach Uslar gekommen war er zusammen mit den Ratsmitgliedern Henryk Krusinski und Alicja Dowksza und Lehrerin Gabriela Polak von der Grundschule Nr. 1, die mit Monika Hartmann aus Vernawahlshausen dolmetschte. 

Wesentlichen Anteil an der Feier hatte der Heimatkreis Schlochau, der zudem 70 Jahre Patenschaft mit dem Landkreis Northeim beging. Vorsitzende Marion Kampmann brachte Geldgeschenke mit: je 333,33 Euro für den Heimat- und Verkehrsverein Eschershausen, den Heimatverein Schlarpe und für Fahrten von Człuchower Jugendlichen nach Uslar. Zudem betonte Kampmann die Bedeutung der persönlichen Erinnerungen der Vertriebenen. 

Eine bessere Sichtbarkeit der Städtepartnerschaft im öffentlichen Raum wünschte sich Artur Görder als Schlochaubeauftragter in seiner Ansprache. Ziel seien darüber hinaus regelmäßige Treffen "und keine Partnerschaft, die nur auf dem Papier steht." Zweiter Schlochaubeauftragter des Rates ist Christian Kaiser (CDU). Zur Feier gehörte auch der Austausch von Geschenken. Der Landkreis war nicht vertreten, der Beitrag des krankheitsbedingt verhinderten Pressesprechers wurde verlesen. 

Auf dem Programm der polnischen Delegation stand abends noch der Besuch der "Nacht der Kultur" in Uslar.